Startseite  >> detail

„LGBTQ“, „Klimakrise“, „Gas“ etc. - TikTok zensiert Deine Kommentare

Quelle: imnamlas / pixabay.com Lizenz

Die chinesische Social Media Plattfotm „Tiktok” ist bei vielen Jugendlichen sehr beliebt. Was die meisten allerdings nicht wissen, ist, dass die Plattform fragwürdige Wortfilter nutzt, die bestimmte Kommentare verstecken. Die User: innen bekommen dabei keine Benachrichtigung, oder Warnung und die eigenen Kommentare bleiben für sie selbst sichtbar, sodass die Nutzer: innen nicht merken, dass ihre Kommentare unterdrückt wurden.

TikTok betreibt schon seit langer Zeit die Technik des Shadow-Bannings (Schattenbann). Inhalte, die der Plattform problematisch erscheinen, werden also nicht gelöscht, sondern gezielt unsichtbar gemacht, sodass bei den Nutzern der Eindruck erweckt wird, dass ihre Kommentare öffentlich seien.

Nach Berichten der „Tagesschau” ist die Liste der Begriffe, die auf TikTok zensiert werden, sehr lang. Die Fernsehsendung führte Test-Postings auf Tiktok durch. Was den Wortfilter so fragwürdig erscheinen ließ, war, dass neben Begriffen wie “Porno”, “Sex”, oder “Nazi” unter anderem Begriffe wie “LGBTQ”, “gay”, oder “Klimakrise” zensiert wurden. Zudem unterdrückte die Plattform Wörter aus dem Kontext des Ukrainekriegs, wie z.B “Völkerrecht”, oder “Truppen”.

Den Berichten der „Tagesschau” zufolge erklärte das Unternehmen nun wie zu erwarten, dass man lediglich versuche zu verhindern, dass gegen die TikTok-Richtlinien verstoßen wird und es zu Spam-Verhalten kommt. In diesem Fall vermutet das Unternehmen allerdings, dass Kommentare, die nicht gegen die Richtlinien verstoßen haben, fälschlicherweise als potenziell schädlich gekennzeichnet wurden. “Dies hätte nicht passieren dürfen, und wir werden unsere automatisierten Systeme weiter trainieren, um eine faire und einheitliche Moderation zu gewährleisten", erklärte eine Tiktok-Sprecherin.

Doch bereits im vergangenen März hat die „Tagesschau” über die Wortfilter von TikTok berichtet. Zu den Begriffen die damals blockiert wurden, zählten Wörter wie “Nationalsozialismus”, oder “Ausschwitz”. Das Unternehmen hatte sich damals schon ähnlich zu dem Thema geäußert. Bei einigen Worten ist es zwar nachvollziehbar, dass sie aus Gründen des Jugendschutzes blockiert werden, jedoch ist es äußerst fraglich, wo das Problem bei Begriffen wie “gay” oder “Klimawandel” liegt. Dadurch, dass TikTok Begriffe wie diese zensiert, macht die Plattform einen sehr intoleranten Eindruck – und nicht nur das, denn auch der Meinungsaustausch auf der Plattform wird eingeschränkt. Debatten über sensible und kontroverse Themen, bieten vor allem Jugendlichen einen enormen Mehrwert, aber diese werden durch die Wortfilter nur erschwert.

Mehr:
spiegel.de
n-tv.de