Startseite  >> detail

Videokonferenzapp lauscht mit

Quelle: HaticeEROL / pixabay.com Lizenz

Bei einer kürzlich durchgeführten Untersuchung verschiedener Videokonferenzapps ist herausgekommen, dass einige der Systeme selbst bei stummgeschaltetem Mikrofon mithören. Die Wissenschaftler der Loyola-Universität in Chicago hatten dazu 21 Dienste - darunter Zoom, Teams, Slack, Jitsi oder Discord -  untersucht. Bei den meisten waren die Audioaufnahmeeinstellungen bei aktivierter "Mute-Taste" allerdings tatsächlich nur schwer zu umgehen. Ein Dienst - Cisco Webex - fiel den Forschen jedoch dadurch auf, dass dort jede Minute ein Audiopaket an die Server des Anbieters in den USA gesendet und analysiert wurde, auch wenn die Stummschaltung aktiviert war. Der Anbieter rechtfertigte dies damit, dass so festgestellt werden soll, ob jemand das Mikrofon versehentlich stummgeschaltet hat, obwohl er sprechen möchte. Als zusätzliches Problem kam bei Webex noch hinzu, dass der Datenstrom zunächst unverschlüsselt übermittelt wurde. Dies hat Cisco nach den Hinweisen der Forscher mittlerweile behoben. Auch wenn so nicht der komplette Gesprächsinhalt aus dem Raum in die USA übertragen wurde, war dennoch eine Profilbildung möglich.
Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) rät bereits seit Jahren zum Einsatz von Systemen, die mit dem europäischen Datenschutz konform sind. Viele Schulen sind daher mittlerweile auf entsprechende Dienste umgestiegen.

Mehr:
heise.de
"Orientierungshilfe Videokonferenzsysteme" der Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder